Mittwoch, 3. März 2010

SHUTTER ISLAND

In den 1970er Jahren hatte er Robert DeNiro, nun scheint Regie-Legende Martin Scorsese mit Leonardo DiCaprio einen neuen Lieblingsdarsteller gefunden zu haben. „Shutter Island“ ist nun bereits die vierte Zusammenarbeit und es wird bestimmt auch nicht die letzte sein.
„Shutter Island“, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Dennis Lehane, der bereits die Vorlagen zu den grandiosen „Mystic River“ und „Gone Baby Gone“ verfasste, ist ein lupenreiner Psycho-Thriller der mit den klassischen Stilmitteln des Genre arbeitet. Dabei legt Scorsese den Fixpunkt klar aus Suspense statt auf andauernde Schockeffekte. Unterstützt wird dies durch die wirklich hervorragende Arbeit von Kameramann Robert Richardson. Der setze bereits frühere Filme von Scorsese sowie einige Werke von Oliver Stone, Quentin Tarantino und den Coen Brüdern ins richtige Licht setzte.
„Shutter Island“ steht und fällt mit seiner Atmosphäre. Die ist zwar optisch ohne Zweifel, aber dem Film gelingt es nicht sich spannungstechnisch zu steigern. Hat der Film eine konstante Ebene der Spannung erreicht gibt es keine Spitzen mehr. Natürlich ist die Konstante nicht schlecht, aber sie verliert nach und nach an Sogwirkung was den Film teilweise unglaublich phlegmatisch ja fast schon übermüdet wirken lässt. Diese Trägheit, die man durchaus als missglücktes Stilmittel bezeichnen kann, verhindert einfach dass der, hinter seiner mysteriösen Fassade doch recht konventionelle Thriller, an cineastischer Attraktivität gewinnt.
Scorseses „Shutter Island“ hält den geschürten Erwartungen nicht stand, aber er ist gewiss kein wirklicher Reinfall. Der Film versteht es durchaus die Geheimniskrämerei interessant zu gestalten und die typischen Genrephrase wie „Ich bin nicht verrückt“ wurden wirklich hübsch in Szene gesetzt. Das Problem liegt wohl einfach darin, dass der Film sichtbar Potenzial hat, dies aber nie so einsetzt dass man davon überzeugt ist, dass die Macher das Beste aus der Geschichte herausgeholt haben. Lediglich der alle letzte Satz, über den man während des Abspanns noch einmal grübeln sollte, nutzt das vorhandene Potenzial bis zum letzten Tropfen.

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